Die Staats- und Regierungschefs Usbekistans und Ungarns heben die bilateralen Beziehungen auf eine verstärkte strategische Partnerschaft

Wie Nationale Informationsagentur UzA berichtet, Im Karmeliterpalast fanden Verhandlungen zwischen dem Präsidenten der Republik Usbekistan, Shavkat Mirziyoyev, und dem Ministerpräsidenten Ungarns, Viktor Orbán, sowohl in vertraulichem Rahmen als auch unter Beteiligung offizieller Delegationen statt.
Im Mittelpunkt der Gespräche standen die Stärkung der strategischen Partnerschaft zwischen Usbekistan und Ungarn sowie der Ausbau der vielfältigen Zusammenarbeit.
Der Präsident Usbekistans bedankte sich herzlich beim ungarischen Staatschef für den herzlichen Empfang der usbekischen Delegation in Budapest.
Der stetige Fortschritt in der praktischen Zusammenarbeit in allen Bereichen wurde positiv hervorgehoben. Es wurden produktive Kontakte auf der Ebene der Parlamente, Regierungen, Fachbehörden und Regionen geknüpft. Eine enge Zusammenarbeit findet im Rahmen der Vereinten Nationen, der Organisation der Turkstaaten und anderer internationaler Strukturen statt.
Das gegenseitige Handelsvolumen wächst und die Zusammenarbeit zwischen führenden Unternehmen in verschiedenen Wirtschaftsbereichen intensiviert sich.
Es wurde betont, wie wichtig es ist, den Handelsumsatz in der Anfangsphase auf 500 Millionen Euro zu steigern, unter anderem durch Importsubstitutionsmöglichkeiten und den „GSP+“-Status.
Zu diesem Zweck werden Laboratorien gemäß den EU-Anforderungen akkreditiert, ein Vorzertifizierungsprogramm für Waren eingeführt und eine gemeinsame Plattform zur Unterstützung exportierender Unternehmen eingerichtet.
Es ist erwähnenswert, dass das aktuelle Portfolio gemeinsamer Investitionsprojekte einen Umfang von 500 Millionen US-Dollar hat. Für diesen Besuch wurden neue Projekte mit einem Gesamtvolumen von weiteren 1,5 Milliarden Euro vorbereitet.
Es wurde betont, dass der Eintritt der ungarischen OTP Bank in den Finanzmarkt Usbekistans ein starkes Signal für ungarische und europäische Unternehmen sei. Mit der Bank wurde eine Vereinbarung über den Ausbau der Finanzierungsinstrumente getroffen. Dazu gehören die Gründung einer gemeinsamen Gesellschaft zur Entwicklung von Autokrediten und die Einführung eines Programms zur Unternehmensförderung. In der Region Syrdarja befindet sich außerdem ein Geflügelcluster in der aktiven Entwicklungsphase.
Während des morgendlichen Treffens mit Vertretern der Wirtschaft wurden Vereinbarungen über die Umsetzung neuer Projekte getroffen. Dazu gehören die Modernisierung der Verkehrsinfrastruktur, der Bau von Autobahnen und Logistikzentren, der Ausbau der Versorgungsnetze, die Produktion von Textilfertigwaren, Baumaterialien und chemischen Erzeugnissen, die Arzneimittelindustrie sowie Initiativen in den Bereichen digitale Technologien und Aquakultur.
Es wurde betont, dass in Usbekistan eine Sonderwirtschaftszone für europäische Unternehmen eingerichtet wird, die vom ungarischen Betreiber Inpark verwaltet wird und Produktionsstätten beherbergen soll.
Insgesamt wurde vereinbart, während der nächsten Sitzung der Regierungskommission, die im Juli dieses Jahres in Budapest stattfinden soll, ein Investitionspartnerschaftsprogramm auszuarbeiten und zu verabschieden.
Außerdem wurde vorgeschlagen, die Aktivitäten des Wirtschaftsrats Usbekistan-Ungarn wieder aufzunehmen und dessen nächste Sitzung bald unter breiter Beteiligung der Wirtschaft abzuhalten.
Die fruchtbaren Ergebnisse des ersten Regionalforums, das im Oktober letzten Jahres in Kokand stattfand, wurden mit Befriedigung zur Kenntnis genommen. Zur Förderung der interregionalen Kontakte wurde vereinbart, das zweite Forum in Ungarn vorzubereiten.
Es fanden auch Gespräche über die Einrichtung direkter Flugverbindungen zwischen den beiden Ländern statt, um den Handel, den Tourismus und den kulturellen Austausch zu fördern.
Besondere Aufmerksamkeit wurde der Stärkung der praktischen Zusammenarbeit im kulturellen und humanitären Bereich gewidmet.
Im Oktober letzten Jahres wurde in der Stadt Lakitelek eine Büste des großen Dichters Alisher Nawoi enthüllt. Im Januar dieses Jahres fanden in Budapest Usbekische Filmtage statt.
Es wurde vorgeschlagen, das kommende Jahr zum Jahr der usbekischen und ungarischen Kultur zu erklären. Derzeit laufen die Vorbereitungen für die Aufführung des Balletts „Lazgi“ an der Ungarischen Staatsoper und für eine Ausstellung über die usbekische Kultur im Ethnografischen Museum in Budapest.
Im Rahmen des Bildungsaustauschs wird die Zusammenarbeit im Rahmen des Programms „Stipendium Hungaricum“ fortgesetzt. Es wurden auch Möglichkeiten für die Einführung von Doppelabschlussprogrammen und die Einrichtung von Zweigstellen ungarischer Universitäten in Usbekistan erörtert.
In diesem Zusammenhang wurde vorgeschlagen, das dritte Usbekisch-Ungarische Rektorforum noch in diesem Jahr in Taschkent abzuhalten.
Die Staatschefs tauschten sich über aktuelle internationale und regionale Fragen aus. Sie betonten die Bedeutung der Fortsetzung der Zusammenarbeit bei der Bekämpfung von Terrorismus, Extremismus, Drogenhandel, Menschenhandel und anderen aktuellen Sicherheitsherausforderungen.
Die zuständigen Ministerien wurden beauftragt, einen gemeinsamen Fahrplan zur Überwachung der Umsetzung der Vereinbarungen auszuarbeiten.
Im Anschluss an das Treffen lud Präsident Shavkat Mirziyoyev Ministerpräsident Viktor Orbán zu einem Gegenbesuch nach Usbekistan ein.